Einen großen Schwerpunkt legt mpe Sports auf junge Spieler, die den richtigen Karriereweg einschlagen wollen. Manfred Mayer war langjähriger Trainer in Niederösterreich. Hans-Peter Pressler und Markus Eisenbarth bewegten sich als Aktive in jener „Grauzone“, die sie jetzt bearbeiten wollen.
Wie seid ihr auf die Firmenidee gekommen?
Manfred Mayer: Uns drei verbindet eine langjährige Freundschaft, in der wir viel Kontakt hielten; uns intensiv über unsere gemeinsame Leidenschaft – Fußball – austauschten. Wir haben eine ähnliche Sichtweise, wie Fußball funktioniert und in welchen Bereichen Verbesserungspotenzial besteht. Diese Erfahrungen wollen wir nun für Vereine, aber vor allem für Spieler einbringen.
Welche Perspektiven könnt ihr potenziellen oder aktiven Profis bieten?
Markus Eisenbarth: Manfred Mayer hat in seiner Trainerzeit beste Kontakte nach Tschechien aufgebaut. Ich pflege seit Jahren sehr gute Kontakte in die Slowakei. Hans-Peter Pressler ist in ganz Österreich vernetzt. Insbesondere diese beiden Länder sind einerseits interessant für österreichische Vereine, andererseits auch für österreichische Profis eine Option. In den letzten Monaten haben wir zudem unser Netzwerk Richtung Deutschland, England, Frankreich, Belgien, Italien, Ungarn, Polen oder Kasachstan erweitern können.
Wie läuft ein Transfer bei mpe Sports typischerweise ab?
Manfred: Nach der kostenlosen Kontaktaufnahme durch Spieler und Verein wiegen wir zunächst die Möglichkeiten eines Transfers ab. Vereine übermitteln uns ein detailliertes Anforderungsprofil hinsichtlich Position, Spielweise und finanziellem Rahmen. Binnen weniger Tage geben wir ein erstes Feedback über potenzielle Vereine bzw. Spieler. Die Parteien haben danach die Möglichkeit, die Optionen zu prüfen, ehe von unserer Seite die Kontaktaufnahme erfolgt. Wir sind nicht so vermessen, einen erfolgreichen Transfer zu garantieren, aber wir sind überzeugt, durch systematische und ehrliche Arbeit die Wünsche von Spielern und Vereinen bestmöglich zu erfüllen.
Warum sind euch junge Spieler ein besonderes Anliegen?
Markus: Der Sprung vom Nachwuchs- in den Erwachsenenfußball ist der wichtigste Schritt in der Karriere. Hier werden den Spielern oft unrealistische Hoffnungen geschürt oder es steht für den Manager der rasche Profit im Vordergrund. Als ehemalige LAZ-Trainer durften wir die Karrieren vieler Talente begleiten und beobachten. Für eine Profikarriere ist nicht nur das Talent entscheidend – Charakter, Wille, Durchsetzungsvermögen und das Verhalten neben dem Platz sind entscheidende Parameter. Wir wollen den Spieler unterstützen und gemeinsam mit ihm seine persönlich bestmögliche Option wählen.
Worauf sollten junge Talente eurer Meinung nach achten?
Hans-Peter: Die Karriere danach stets im Hinterkopf zu behalten. Markus und ich haben früh erkannt, dass wir uns besser auf unsere akademische Ausbildung konzentrieren. Nicht jeder kann Profifußballer werden – 99 Prozent der Fußballer steigen nach dem Ende ihrer Profikarriere in die Berufswelt ein. Nachdem nicht alle im Business bleiben können, weil die Anzahl der Arbeitsplätze in Österreich überschaubar ist, wollen wir hier Möglichkeiten aufzeigen, sich parallel zum Fußball für das Leben danach zu wappnen. Heutzutage gibt es spezielle Universitätslehrgänge für Leistungssportler oder auch die Möglichkeit eines Sport-Stipendiums in den USA.
Warum sollten Amateurspieler auf euch zugehen – kann man sich das Hobby nicht selbst managen?
Manfred: Die Anforderungen an Amateurspieler sind gestiegen, vor allem abseits des Rasens, wie steuerliche Aspekte oder etwa die Beachtung von Zuverdienstgrenzen. Vielen Amateurspielern werden beim Wechsel Steine in den Weg gelegt oder willkürlich die Aufwandsentschädigungen gekürzt. Ab Sommer tritt zudem die neue Regelung in Kraft, dass Spieler nach dem vollendeten 28. Lebensjahr kostenlos den Verein wechseln dürfen. Wir wollen den Spielern mit unseren langjährigen Erfahrungen helfen, dass sie sich zu 100% auf ihr Hobby konzentrieren können.
Wird im Amateurbereich unseriös gearbeitet?
Markus: Nein, das definitiv nicht. Der Amateurfußball professionalisiert sich zunehmend. Allerdings gibt es gerade im Scoutingbereich noch Verbesserungsbedarf. An diesem Punkt wollen wir auch anknüpfen. Als nebenberuflicher Sportlicher Leiter kann man nicht den gesamten Markt potenzieller Spieler für den eigenen Verein im Blick haben – das geht zeitlich einfach nicht. Amateurspieler sind meist auf Kontakte von Mitspielern oder Freunden angewiesen. Wir wollen diese Schere bestmöglich schließen und hier als Plattform für Spieler und Vereine fungieren.
Abschließende Frage: wie beurteilt ihr den österreichischen Fußball und die Ligareform?
Hans-Peter: Sportlich wird der österreichische Fußball schlechter wahrgenommen als er tatsächlich ist: siehe EM-Teilnahme, Erfolge der Jugendnationalmannschaften, aber auch das sportliche Niveau der Bundesliga. Wir sind überzeugt, dass es in Österreich viele qualitativ gute Fußballer gibt, die das Potential für den Sprung in europäische Topligen haben. Die Ligareform bestärkt uns in unserer These, dass sich Österreich endgültig als Ausbildungsland deklariert. Das sehen wir als Chance für Fußball-Österreich und insbesondere für seine Spieler.