TEXT: MICHAEL STREITER
Als sich letzten Sommer Armin Hamzic bei mir gemeldet hat und mich gefragt hat, ob er bei uns mittrainieren kann, waren wir sofort dazu bereit. Sein Vertrag bei Wacker Innsbruck war nicht mehr verlängert worden und aufgrund seiner langwierigen Verletzung war es schwer für ihn, woanders als Profi unterzukommen. Nach seinem Aufenthalt im VdF-Camp für vereinslose Profis war er auf der Suche nach einem Verein, um sich im Mannschaftstraining fit halten zu können. Ich habe ihm sofort zugesagt. Mir war aber auch klar, dass er neben dem Training natürlich Spielpraxis benötigt, um sich dermaßen in Form zu bringen, dass er spätestens während der nächsten Wintertransferzeit wieder in den Profifußball zurückkehren kann. (Ich kenne Armin aus seiner Zeit bei Wacker Innsbruck. Die Qualität dafür hat er auf jeden Fall.) Die hätte er bei uns in der Tiroler Liga bekommen können. Aus diesem Grund haben wir beim Tiroler Fußballverband um die Spielgenehmigung für Armin angesucht. Natürlich lange nach dem Ende der Transferzeit. Doch Armin war für uns ein Sonderfall. Einen vereinslosen, arbeitslosen Profi als Amateur anmelden, um ihm Spielpraxis zu ermöglichen. Einem Spieler, der noch dazu im Landesverband ausgebildet wurde. Doch der Verband erteilte keine Spielgenehmigung und verwies auf das Regulativ. Und diese Regelung ist für mich unverständlich. In anderen Ländern können Spieler als Amateure jederzeit einsteigen. Warum bei uns nicht? Es wäre eine Aufwertung für die gesamte Liga gewesen und jedem war klar, dass Armin sich im Winter wieder in eine höhere Liga verabschiedet hätte. Ich kann auch das Argument der Wettbewerbsverzerrung nicht nachvollziehen. Schließlich sind in der Bundesliga Transfers für arbeitslose Profis bis kurz vor Beginn der Rückrunde möglich und kein Mensch redet dabei von Wettbewerbsverzerrung. Nochmal, es ist für mich unverständlich, dass vereinslosen Spielern nicht auch nach dem Ende der Transferzeit noch die Spielgenehmigung erteilt werden kann. Die Jungs wollen nur Fußball spielen. Lassen wir sie doch.