„Wir freuen uns natürlich, dass wir den Spielern das Camp nun schon seit 2014 anbieten können. Es war immer eines der großen Ziele der VdF, ein Trainingscamp für vereinslose Profis zu etablieren. Mittlerweile ist das Projekt in der Wahrnehmung der Spieler und der Fußballöffentlichkeit angekommen. Die Vermittlungsquote war auch in diesem Jahr hervorragend.“
Insgesamt fand unter Leitung der beiden Chef-Trainer Oliver Lederer und Gregor Pötscher wieder über einen Zeitraum von sechs Wochen ein Trainingsbetrieb statt. Vier Testspiele wurden absolviert, gegen die Regionalligisten FC Stadlau, Wiener Sportclub und Kalsdorf, sowie schon traditionell gegen das Team vereinsloser Profis der deutschen Spielergewerkschaft VDV. 24 Spieler nahmen am Camp teil. Mittlerweile haben 18 davon bisher einen neuen Verein gefunden. Zwei in der Bundesliga, acht in der 2. Liga, zwei in Regionalligen, vier Spieler landeten im Ausland, einer jeweils in der Landesliga bzw. unterklassig. Bemerkenswert, dass erstmals ein Teilnehmer mit seinem neuen Verein direkt nach dem Camp einen nationalen Meistertitel erringen konnte. Daniel Offenbacher gelang dies mit Suduva Marijampole in Litauens höchster Spielklasse.
Trainer Gregor Pötscher war vom Niveau in den Trainingseinheiten begeistert: „In diesem Jahr waren auffallend viele Spieler mit großer Qualität im Camp, die noch dazu sehr professionell gearbeitet haben. Zusammen mit Oliver Lederer und Tormanntrainer Werner Pentz waren wir im Trainerstab hervorragend aufgestellt. Klarerweise erfordert die Zusammenarbeit mit den vereinslosen Profis eine andere Ansprache durch das Trainerteam als im Vereinsbetrieb. Ich glaube, das ist uns gut gelungen.“
Auffallend war in diesem Jahr, dass sich im Vorfeld des Camps weniger Fußballer arbeitslos gemeldet haben als in der Vergangenheit. Die Ligareform und die damit verbundene erhöhte Anzahl an Klubs in den beiden höchsten Spielklassen scheint also, trotz der Nichtverpflichtung zum Profifußball in der zweiten Liga, positive Auswirkungen auf die Arbeitsplatzproblematik im Fußball zu haben.
Oliver Prudlo: „Der Inhalt des VdF-Camps umfasst mehrere Säulen. Zum einen natürlich das professionelle Fußballtraining, um jeden Teilnehmer im technisch-taktischen sowie konditionellen Bereich so vorzubereiten, dass er jederzeit zu einem Probe-
training gehen kann bzw. ins Mannschaftstraining bei einem neuen Verein einsteigen kann. Die zweite Säule stellt die Laufbahnberatung der Experten von KADA dar, die mit den Spielern Gespräche führen und einen Plan erarbeiten, um sich möglichst frühzeitig auf eine berufliche Zukunft nach dem Fußball einzustellen. 2018 konnte das Camp nun erstmals um einen dritten Baustein erweitert werden. In Kooperation mit KADA und der WIRTSCHAFTSIMPULSE Bildungs-GmbH wurde den Spielern die Möglichkeit einer fachlichen Qualifizierung angeboten und zwar während des Camps, angepasst an den Trainingsbetrieb. Die Spieler konnten dabei zwischen verschieden Kursen aus den Bereichen EDV oder betriebswirtschaftliches Wissen wählen. Dieses Zusatzangebot liegt genau in unserer Zielrichtung, die Spieler dazu zu brin- gen, sich rechtzeitig Gedanken über die Zeit nach dem Fußball zu machen und sich dar- auf vorzubereiten.“