Karriere

Im Westen viel Erfolg

Ende der 1990er feierte Austria Lustenau die erfolgreichste Zeit der Vereinshistorie. Peter Letocha war dabei. Heute lebt er wieder in seiner Heimat – und hat eine neue Berufung gefunden.

Wiener Sportclub, Austria Wien, FavAC (ja, nicht FAC), Vienna – Peter Letocha ist während seiner Zeit als Spieler für viele renommierte Wiener Vereine aufgelaufen. Doch den Eintrag in die Historienbücher der österreichischen Bundesliga, die hat er dem äußersten Westen Österreichs zu verdanken. Zwischen 1994 und 1999 war er bei der Lustenauer Austria aus dem Mittelfeld nicht wegzudenken – und war als Wiener in Vorarlberg alles anderes als alleine.

ÖSTERREICH-AUSWAHL AUSTRIA

Auch Andreas Lipa und Hans Kleer oder der Burgenländer Martin Unger folgten dem Ruf von dem anderen Ende Österreichs. „Mit Das wurde aus Peter Letocha Ralph Geiger oder Harald Dürr hatten wir schon auch Vorarlberger im Kader, aber eigentlich war es eine Auswahl aus vielen guten Spielern aus Österreich und auch Legionären”, erinnert sich Letocha zurück. Bei der Lustenauer Austria sollte etwas entstehen – und deshalb kamen die Talente ins Reichshofstadion. Und auch die Fans. „Die Atmosphäre war sehr besonders, die Zuschauer waren nahe dran und da wir schon bald sehr erfolgreich waren, kamen auch Tausende Zuschauer ins Stadion.“

ZWEI JAHRE BUNDESLIGA

Im Jänner 1994 wechselte Letocha zur grün-weißen Austria, nicht zuletzt, weil das finanzielle Angebot für damalige Verhältnisse gut war. Und schon im Sommer bejubelte er den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse. Das Team konnte sich von Anfang an in der Liga behaupten und schaffte 1996/97 den historischen ersten Bundesligaaufstieg der Vereinsgeschichte. Trainer war Edi Stöhr, am Feld stand mit Helgi Kolvidsson, Andreas Lipa, Roger Prinzen, Hans Kleer oder Tamas Tiefenbach eine Auswahl von Führungsfiguren, die heute allesamt als Trainer arbeiten. „Wir hatten eine richtig gute Truppe mit vielen starken Persönlichkeiten, das stimmt. Das war sicher auch ein Grund für unsere erfolgreiche Zeit.” Zwei Jahre spielte Letocha mit Lustenau in der Bundesliga. Danach folgte der Wechsel zum SV Braunau, der damals noch in der 2. Liga aktiv war. Wieder ein Jahr später bereicherte Letocha das Mittelfeld des DSV Leoben, ehe er drei Jahre bei Austria Wien den Leithammel für die Amateurmannschaft gab. Und 2004/2005 sogar noch einmal über einen Aufstieg jubeln durfte. Von der Regionalliga Ost schaffte man den Sprung in die zweithöchste Spielklasse. So wie dereinst bei Lustenau.

KURZE TRAINERKARRIERE

„Natürlich erinnert man sich gerne an die Zeiten zurück. Und vor nicht allzu langer Zeit haben wir uns auch alle wieder für ein Legendenspiel in Lustenau getroffen, das ist immer schön”, sagt Letocha. Nach seiner aktiven Zeit ging es für ihn für ein kurzes Intermezzo auf die Trainerbank. Als Co-Trainer ging er unter Cheftrainer Roman Mählich zu Parndorf. „Dort habe ich gesehen, wie schnell es im Trainergeschäft gehen kann. Wir waren nicht lange im Amt”, erinnert er sich zurück. Eine Erfahrung, die ihm zu denken gab. Zwar gab er unverhofft noch einmal das Comeback als Spielertrainer bei seinem Heimatverein in Gerasdorf, doch langsam, aber sicher reifte die Entscheidung, den Fußball sein zu lassen. „Ich hatte sehr lange gespielt und eine schöne Zeit, in der ich glücklicherweise von schlimmer Verletzungen weitestgehend verschont wurde”, sagt er. Und gibt Einblick in seine Überlegungen hinsichtlich seiner zweiten Karriere. „Ich hab mich irgendwann gefragt, ob ich mein restliches Leben weitermachen will mit den Wochenenden und ob ich auch immer am Platz stehen will.” Er entschied sich dagegen.

Die KARRIERE DANACH

Über einen Bekannten stieg Letocha in eine ganz andere Branche ein. In das Gebäudereinigungsmanagement. Und machte sich bald schon in diesem Bereich selbstständig. „Hausbetreuung Letocha“”heißt sein Unternehmen mit Sitz in Gerasdorf. Und was macht so eine Firma? „Wir reinigen Gebäude, betreuen Grünflächen, machen in den kalten Monaten Winterdienst und bieten auch Sonderreinigungen an”, erzählt Letocha. Mit diesem Jahr feiert sein Unternehmen 10-jähriges Jubiläum. „Das Geschäft läuft gut, ich kann mich nicht beklagen und bin zufrieden.

Peter Letocha
Geburtstag 24. Juni 1969, Geburtsort Wien
Stationen als Spieler: Wiener SC (1989 – 1990) Austria Wien (1990 – 1992) FavAC (1992 – 1993), Vienna (1993 – 1994), Austria Lustenau (1994 – 1999), Braunau (1999 – 2000), DSV Leoben (2000 – 2002)